Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Verantwortung

Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Verantwortung

LUCCA Foundation verlängert Förderung zur Fortführung des Forschungsprojekts „EigenART“

Frankfurt am Main, 11. November 2021. Wie können Studierende ihr künstlerisches und kreatives Engagement angeleitet reflektieren? Und wie können sie die dabei erworbenen Kompetenzen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung nutzen? Dieser Frage geht das empirische Forschungsprojekt „EigenART. Persönlichkeitsentwicklung durch Kulturelle Bildung“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) auf den Grund. Ziel ist es, die individuelle Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung von Studierenden in den Blick zu nehmen und durch Selbstreflexion zu fördern. Das Forschungsprojekt wird in einer zweiten Projektphase fortgeführt und ausgebaut; die LUCCA Foundation hat die Förderung für das Wintersemester 2021/22 verlängert.

„Bildungsprozesse in Schulen und Hochschulen finden in aller Regel als Vermittlung von Wissen im Rahmen von Fächern statt. Die Person selbst, das Individuum, ist ausgeblendet. Wir wenden uns mit dem Forschungsprojekt EigenART der Person unserer Studierenden zu, um diesen ,blinden Fleck‘ des Bildungssystems in den Fokus zu nehmen, und richten den Blick auf die Frage nach Entwicklung von Persönlichkeiten durch kulturelle Bildung“, erklärt Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS sowie Direktoriumsmitglied des Zentrums für Persönlichkeitsentwicklung und Gesellschaftliche Verantwortung (ZPG) der Hochschule. „Bildung verstehen wir in diesem Zusammenhang im klassischen Sinne eines ,Bildungskanons‘ und der begleitenden Reflexion, die sich meist auf Bücher, Filme, Theaterstücke oder Opern und deren horizonterweiternden Gehalt richtet.“

Dr. Renée Jaschke, Vorständin der LUCCA Foundation, betont: „Wir freuen uns, durch unsere Förderung die Fortführung des Forschungsprojekts EigenART zu ermöglichen und so die Bedeutung von außercurricularen kulturellen Angeboten an Hochschulen zu stärken. Denn wir wollen mit der LUCCA Foundation dazu beitragen, dass junge Menschen Vertrauen in ihr Können gewinnen und sich zu eigenständigen, verantwortungsbewussten und empathischen Persönlichkeiten entwickeln."

Das Forschungsprojekt ist am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS verortet. In der ersten Projektphase wurden Studierende an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu den Hintergründen ihres Engagements im künstlerischen und kreativen Bereich befragt. In der nun startenden zweiten Projektphase wird diese Umfrage auf Studierende an Universitäten erweitert. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse soll ein Konzept entwickelt werden, wie Studierende die Kompetenzen, die sie durch kulturelle Bildung erworben haben, reflektieren und für ihre persönliche und berufliche Entwicklung nutzen können. Für diese Phase steht das Forschungsteam um Prof. Dr. Barbara Lämmlein und Prof. Dr. Ulrike Gerdiken im engen Austausch mit dem Deutschen Studentenwerk, da viele Studierendenwerke mit ihren Kulturbüros das kulturelle Leben an den Hochschulen maßgeblich mitgestalten. Das im Forschungsprojekt entwickelte Konzept soll nach Projektabschluss allen interessierten Hochschulen zur Verfügung gestellt werden.

„Wir haben während der ersten Projektphase viele Rückmeldungen erhalten, die uns bestätigt haben, wie wichtig eine solche Studie ist. Insbesondere durch die Pandemie-Beschränkungen waren viele kulturelle Angebote gefährdet. Darum sind wir dankbar, unsere Forschung fortsetzen zu können“, so Prof. Dr. Barbara Lämmlein vom Fachbereich Wirtschaft und Recht. Prof. Dr. Ulrike Gerdiken ergänzt: „Die Antworten aus der ersten Forschungsphase lassen bereits erahnen, wie wichtig die kulturellen Angebote für die persönliche und soziale Entwicklung der Studierenden jenseits der Studieninhalte sind. Wir hoffen, dass unsere Forschungsergebnisse die Verantwortlichen an den Hochschulen und Universitäten motivieren, diese Angebote weiterhin zu fördern und ihren Neustart nach den Coronaeinschränkungen zu unterstützen.“

Das Forschungsprojekt EigenART knüpft inhaltlich an das vorangegangene Forschungsprojekt „Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership?“ an, das im Herbst 2020 abgeschlossen wurde. Die aktuell im kopaed Verlag veröffentlichten Ergebnisse (https://kopaed.de/kopaedshop/?pg=1_12&pid=1331) liefern wichtige Grundlagen für die Fortführung des Projekts.

Das Bildungsverständnis der Frankfurt UAS ist ein ganzheitliches. Daher wird der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden aus über 105 Nationen ein besonderer Fokus gewidmet. Das im Februar 2020 gegründete wissenschaftliche Zentrum für Persönlichkeitsentwicklung und Gesellschaftliche Verantwortung (ZPG) bündelt und entwickelt alle Elemente weiter, die in der Lehre und Forschung das Thema Persönlichkeitsentwicklung berühren. Neben den bereits existierenden Themen „Meditation als kulturelle Praxis“ und Service Learning soll im Zentrum u.a. „Kulturelle Bildung“ kontinuierlich weiter auf- und ausgebaut werden. Der Kern dieses Bereichs ist ein Bildungskonzept, dass es Studierenden ermöglicht, durch die aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ihre persönlichen, kulturellen und politischen Potenziale selbstbewusst wahrzunehmen und zu stärken. Das Forschungsprojekt EigenART bildet den Auftakt zur Entwicklung dieses Konzepts.

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Stabsstelle Hochschulförderung, Astrid Kramer, Telefon: +49 69 1533-2131, E-Mail: kramer@hsf.fra-uas.de; LUCCA Foundation, Dr. Renée Jaschke, Telefon: +49 160 93 58 8175, E-Mail: renee.jaschke@lucca-foundation.org

Weitere Informationen zur Hochschulförderung der Frankfurt UAS unter www.frankfurt-university.de/hsf.

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